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Auto-Tuning: Alternative Kraftstoffe - Erdgas |
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Was ist Erdgas ?
Spricht man von Erdgas, handelt es sich eigentlich um CNG, Compressed Natural Gas. Erdgas ist natürliches Methangas,
welches auf 200 Bar verdichtet wird. Man tankt nicht in Litern, sondern in Kilogramm (1 kg entspricht ca. 1,5 Liter).
Die Klopffestigkeit liegt weit bei dem von normalem Benzin oder Diesel, sie liegt bei 120 Oktan. Erdgas ist nicht
zu verwechseln mit Autogas.
2 verschiedene Arten: L und H
Es gibt 2 verschiedene Gruppen, in die Erdgas eingestuft wird: die Gruppe L und die Gruppe H. Der Unterschied
liegt im Methangehalt, der bei der Gruppe L 80 - 87 % beträgt und bei der Gruppe H 84 - 99 %. Der Reinheitsgehalt
bestimmt Faktoren wie Heizwert, Klopffestigkeit und im Endeffekt auch die Reichweite. Erdgas der Gruppe L
ist im Vergleich zur Gruppe H ca 10 Cent billiger.
Zur Technik
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Auf dem Bild (durch Klick wird das Bild vergrößert) ist ein bivalentes System zu sehen, welches mit Benzin
und Gas betrieben werden kann. |
Umweltbelastung
Im Gegensatz zu einer Diesel- oder Benzinverbrennung entstehen bei der Verbrennung von Erdgas weniger Schadstoffe.
Der Grad der Minderung hängt weniger von der Zusammensetzung ab, sondern vom Motor und Antriebsart. Außerdem schont
Erdgas unsere Erdöl-Ressourcen. Experten gehen davon aus, das Erdgas auch noch Jahrzehnte nach den Ölreserven verfügbar
sein werden. Erdgas ist weder toxisch noch krebserregend, sollte aber dennoch nicht unverbrannt in die Atmosphäre entweichen.
Da es geruchlos ist, wird ein Duftstoff hinzugemischt, um Lecke schneller erkennen zu können.
Einbauarten
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Einbaumöglichkeiten: monovalent und bivalent. Bivalente Fahrzeuge können
entweder mit Benzin oder mit Erdgas betrieben werden. Dabei wird mit Benzin gestartet und wenn der Motor warm ist wird auf
Gas umgeschaltet. Das Ganze lässt sich natürlich auch manuell steuern. Monovalente Fahrzeuge fahren nur mit Erdgas. Dabei
wird die höhere Verdichtung (12,5:1) ausgenutzt, um den vollen Energiegehalt herauszubekommen. Es besteht jedoch die
Möglichkeit im Notfall auf einen kleinen Benzinvorrat zurückzugreifen, welcher manuell zugeschaltet wird.
Umrüstmöglichkeiten
Bei einer Umrüstung sollte man darauf achten, das eine gültige Teilegenehmigung vorliegt, denn die Umrüstung muss von
einem geprüften TÜV-Fachmann abgenommen werden. Der Umbau sollte von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden, damit
die Herstellergarantie erhalten bleibt. Ein Nachteil besteht für Fahrzeuge mit Euro 4 bzw. D4, da diesen
Fahrzeugen die Rückstufung zu Euro 3 drohen kann, wenn kein gültiges Abgasgutachten vorgelegt werden kann.
Lohnt sich der Umbau für mich ?
Mit folgender Formel lässt sich einfach bestimmen, ob sich der Umbau für einen lohnen würde:
(Auf- oder Umbaupreis * 100) / (l/100 km Benzin x Literpreis) - (kg/100 km Erdgas x kg-Preis) = zu fahrende km
Erst nach diesen Gefahrenen Kilometern hat sich der Umbau bezahlt gemacht, obwohl Erdgas fast 50 % billiger als Benzin ist und
nicht mit so hoher Mineralölsteuer belegt ist.
Förderung
Spielt man mit dem Gedanken sein Fahrzeug auf Erdgas umzurüsten, sollte man sich mit seinem lokalen Gasversorger in Verbindung
setzen, denn mehr als 70 Energieversorgen unterstützen den Umbau mit bis zu 2500 Euro. Außerdem gibt es bei Banken vergünstigte
Kredite um einen Umbau zu finanzieren.
Verfügbarkeit
Mit rund 600 Erdgastankstellen ist das Versorgungsnetz noch recht dünn, zumal nur 2/3 davon öffentlich sind. Jedoch
wird angestrebt, das Netz bis 2006 auf 1000 Tankstellen auszubreiten. Größtes Ziel jedoch ist es, das in Städten mindestens
alle 5 km und außerorts mindestens alle 25 km eine Tankstelle zu finden sein soll.
Sicherheit
Die Sicherheit wird groß geschrieben, somit schreibt der TÜV sogar einen Bestdruck von 600 Bar anstatt den im Betrieb anliegenden
200 Bar vor. Außerdem müssen Sicherheitsventile eingebaut werden, welche im Schadensfall Druck und Hitze ablassen können.
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