Seit den Neunzigern haben sich die Bestände an Mardern sowie die von diesen Tieren verursachten Fahrzeugschäden in Deutschland stark erhöht. So sind etwa 200.000 Schäden an Fahrzeugen im Jahr auf Marderbisse zurückzuführen.
Marderschäden
Marder zerbeißen vor allem Zündkabel, Schläuche für Kühlmittel, Dämmmatten sowie Achsmanschetten. Die abgenagten Plastik- oder Gummistückchen schlucken sie nicht hinunter, sondern spucken sie wieder aus.
Manchmal kann ein angenagtes Kabel oder ein zerbissener Schlauch die Ursache von kostspieligen Folgeschäden sein. Der Motor kann überhitzen, wenn er aufgrund eines defekten Kühlmittelschlauches nicht mehr gekühlt wird und ein zernagtes Zündkabel kann zu Schäden am Katalysator führen.
Marderschäden am Auto werden leider nicht von einer KFZ-Haftpflichtversicherung ersetzt. Damit diese ersetzt werden, benötigt man eine Kasko-Versicherung. Ob und bis zu welcher Höhe auch für Folgeschäden gehaftet wird, hängt ganz von der Versicherung ab. Informationen darüber, wie man den PKW günstig versichert, gibt es hier.
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Der Marder und sein Revier
Marder gelten eigentlich als nützliche Tiere, denn auf ihrem Speiseplan stehen Schädlingen wie Ratten und Mäuse. Die meisten Marder sind menschenscheu und leben am liebsten in unberührter Natur. Die einzige Marderart, die sich in der Nähe von Menschen wohl fühlt, ist der Steinmarder. Wenn von Mardern, die Autokabel zerbeißen, die Rede ist, ist immer der Steinmarder gemeint.
Marder kriechen in den Karosseriebereich von Fahrzeugen, weil sie die verschachtelten Gänge dort interessant finden. An diesem Ort ist es für die kleinen Tiere gemütlich und oftmals strahlt der Motor noch ein wenig Restwärme aus. Manchmal suchen sie hier auch Schutz vor einer bedrohlichen Situation.
Marder, die einen Fahrzeugschaden anrichten, machen dies in der Regel, um ein rivalisierendes Männchen aus ihrem Revier zu vertreiben. So werden Autos, die in unterschiedlichen Marderrevieren parken besonders häufig von diesen Nagetieren beschädigt. Wenn ein Marder in seinem Revier an einem Fahrzeug die Markierungen eines rivalisierenden Mardermännchens riecht, wird er aggressiv und möchte diesen aus seinem Revier vertreiben. Seine Wut richtet sich dann gegen das Auto und die darin hinterlassenen Duftspuren. So zerbeißt der Marder Kabel und Schläuche im Motorbereich dieses Fahrzeuges, um die Spuren seines Rivalen auszumerzen.
Seit einiger Zeit wird das Beißverhalten der Steinmarder wissenschaftlich untersucht. Ziel der Autoindustrie ist, ein Kabel herzustellen, welches dem Biss dieser Tiere standhält.
Marderschutz fürs Auto
Es gibt einige einfache Hausmittel, die darauf abzielen, Marder mit Hilfe unangenehmer Gerüche zu vertreiben. Doch das Aufhängen von Toilettensteinen, Mottenkugeln oder mit Hundehaaren gefüllten Socken hat sich als wenig zweckdienlich erwiesen. Denn Marder gewöhnen sich schnell an diese schlechten Gerüche.
Als besonders wirksamer Marderschutz fürs Auto gilt die Kombination eines Ultraschallabwehrgerätes mit einem Stromschlagabwehrgerät. Wenn jemand sich auf das Fahrzeug zubewegt, erzeugt das Ultraschallabwehrgerät einen Ton in einer sehr hohen Frequenz, die für die Ohren der meisten Menschen nicht hörbar ist. Marder, die ein viel sensibleres Gehör haben, empfinden diesen Ton jedoch als äußerst unangenehm und penetrant. Derjenige Marder, der sich hiervon nicht abschrecken lässt und trotzdem in den Motorbereich des Autos kriecht, erhält dort einen leichten Elektro-Schock. Dieser ist sehr schmerzhaft, aber nicht so stark, als dass er dem Tier ernsthaft Schaden zufügen könnte.
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